Naturschutzstation HerrenhaideAktuelles

„Der Europäische Biber“

03. Februar 2019

Präparat des Europäischen Bibers (juvenil). – Foto: Jens Schubert
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Präparat des Europäischen Bibers (juvenil). – Foto: Jens Schubert

Frau Holle ließ grüßen an diesem Sonntagnachmittag und hatte wohl ihr gesamtes Bettzeug aufgeboten. Schneebruch und Schneeverwehungen waren die Folge und Besucher ließen auf sich warten. Immerhin fanden zwölf NABU-Mitglieder den Weg ins Waldhaus.

Frau Brucke, Biberbeauftragte des Landkreises Mittelsachsen und der Stadt Chemnitz, hatte zum Vortrag eingeladen, um einen heimlichen Landschaftsgestalter vorzustellen. Ein extra für den Vortrag beschafftes Präparat konnte zeigen, welch beeindruckendes Tier unser größter heimischer Nager ist.

Frau Brucke berichtet über Erkenntnisse aus der Biberkartierung. – Foto: Jens Schubert
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Frau Brucke berichtet über Erkenntnisse aus der Biberkartierung. – Foto: Jens Schubert

Viel beeindruckender aber, so Frau Brucke, sind seine gestalterischen Leistungen. Durch die Fähigkeit des Bibers, ganze Landschaften nachhaltig zu verändern, sind Konflikte mit menschlichen Interessen vorprogrammiert. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen lediglich um einen gefühlten Kontrollverlust. Nur selten entstehen tatsächlich bezifferbare Schäden. Unter’m Strich aber ist der Biber ein Schöpfer von schir unschätzbarem Wert. Er hilft uns bei der Renaturierung von Lebensräumen, schützt uns vor Hochwasser und schafft eine ungeahnte Artenvielfalt.

Neben diesen allgemeinen ökologischen Fakten hatte Frau Brucke auch über viele konkrete Sachverhalte zu berichten. So konnte sie aufzeigen, wie das Biber-Monitoring durchgeführt wird und welche Spuren, respektive Daten, für die Erfassung relevant sind. Anhand einer Reihe von Fotos konnten die interessierten Naturfreunde sehen wie schwierig es häufig ist, Biberspuren als solche überhaupt zu erkennen.

Übrigens ist die Kapazität der Biber-Kartierung im Landkreis Mittelsachsen noch längst nicht ausgeschöpft. Es werden noch ehrenamtliche Biber-Spurensucher hauptsächlich für Fließgewässer 2. Ordnung (Bäche) gesucht. Wer Interesse hat, kann sich direkt an die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Mittelsachsen oder über den NABU Burgstädt an Frau Brucke wenden, die den Kontakt zur Behörde gern vermittelt.


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