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Ornithologie

Nistkasten Monitoring 2018

Vogelarten im Gelände der Naturschutzstation Herrenhaide

Ornithologe Dieter Schilde – Foto: Uwe Schönberner
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Ornithologe Dieter Schilde – Foto: Uwe Schönberner

Rotkehlchen, Trauerschnäpper, Dohle, Zilpzalp ( Weidenlaubsänger), Mönchsgrasmücke, Pirol, Gartengrasmücke, Fitislaubsänger, Kohlmeise, Blaumeise, Tannenmeise, Schwanzmeise, Kleiber, Weidenmeise, Bachstelze, Zaunkönig, Gartenrotschwanz, Wacholderdrossel, Singdrossel, Buntspecht, Goldammer, Heckenbraunelle, Grünspecht.

Davon haben folgende in der Station gebrütet:
Rotkehlchen, Zaunkönig, Bachstelze,Kohl-,und Blaumeise,Kleiber und Dohle. Die Dohlenbrut erfolgte im Waldkauz-Nistkasten hoch über dem Stationsgebäude. Am Schwarzteich stellt sich regelmäßig der Graureiher sowie der Eisvogel außerhalb der Brutzeit an dem fischreichen Gewässer ein. Stockente und Bläßhuhn finden in der dichten Ufervegetation im hinteren Bereich sicheren Schutz zum brüten.
Zum Bruterfolg insgesamt kann festgestellt werden, dass gegenüber dem Vorjahr höhere Verluste eingetreten sind,die sehr wahrscheinlich durch Marder, Waschbär oder Eichhörnchen verursacht wurden.Fazit. Eichhörnchen nicht mehr füttern!
Eine weiteres Manko ist die Belegung mehrerer Nistkästen durch die Waldmaus. Die Kästen werden mit Laub und Eicheln als Wintervorrat bis unter das Dach vollgestopft. Damit ist eine erneute Kastenreinigung im Frühjahr unausweichlich.
Erwähnenswert ist der Kauf hochwertiger Nistkästen aus Holzbeton, die in die Jahre gekommenen Holznistkästen langsam ersetzen werden.

Ein nicht gelöstes Problem

Bei Kontrollen der neu erworbenen Holzbeton Fledermaushöhlen wurde in 2 Fällen eine tote Blaumeise gefunden. Die Vögel hatten es geschafft den engen Eingangsschlitz zu überwinden. Nur das verlassen der Höhle war nicht möglich und wurde zur Todesfalle.

Zwischenfall im Brutgeschäft

Ein Vorkommnis besonderer Art war der Absturz eines Nistkastens für Meisen. Der Nistkasten befand sich mit weiteren Kästen im Holzschauer der Naturschutzstation, aufgereiht als Anschauung für die unterschiedlichsten Arten von Nisthilfen

für Singvögel. Für einen dieser Kästen, die ca.1m über dem Erdboden auf einem etwas wackeligen Brett in Reihe standen, hatte sich ein Blaumeisenpaar entschieden, ihre Nachkommen darin aufzuziehen.
In der Folge wurde nach dem schlüpfen der Nestlinge fleißig gefüttert. Während eines weiteren Besuches der Station, musste ich erschrocken feststellen, daß dieser Nistkasten, warum auch immer, abgestürzt am Boden lag.Die Eltern der Brut waren nicht sichtbar. Nach öffnen des Nistkastens musste ich die unverletzt gebliebenen Jungvögel zunächst etwas zurechtrücken und den Nistkasten an seiner bisherigen Stelle postieren. Erfreulicherweise dauerte es keine 10 min. bis der erste Anflug mit Futter erfolgte. Nach einer Woche sind die Nestlinge ausgeflogen.

Fund eines Zugvogels von Skandinavien

Bei der Begehung des Geländes der Naturschutzstation fand ich am 20.10.2018 eine tote Rotdrossel. Ein Durchzügler, der meist nachts von September bis Oktober unser Gebiet von Skandinavien kommend überfliegt.Die Überwinterungsgebiete liegen in Südeuropa. Der Vogel war frisch tot und hatte keine äußerlichen Verletzungen. Um den Bestimmungen des Naturschutzgesetzes folge zu leisten, wurde der Vogel der Unteren Naturschutzbehörde übergeben. In diesem Zusammenhang wurde von uns an die Behörde die Bitte gerichtet, im Falle einer Präparation,diese Drossel als Lehr- und Anschauungspräparat für unsere bereits vorhandenen Objekte zur Verfügung zu stellen.    

Belegung der Nistkästen im Wettinhain

Nistkastenreinigung im Wettinhain. – Foto: Frank Nötzold
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Nistkastenreinigung im Wettinhain. – Foto: Frank Nötzold

Anlässlich der Veranstaltung des MDR zum Städtevergleich "Frühlingserwachen", wurden vom NABU Burgstädt 16 Nistkästen für Singvögel zur Verfügung gestellt und angebracht. Während der Reinigung am 06.11.2018 wurde festgestellt, daß nur 2 Nistkästen unbesetzt blieben. In 14 Kästen wurden die alten Nester entfernt. Dabei befand sich in einem Nest noch ein unbefruchtetes Ei einer Kohlmeise und in einem anderen ein volles Gelege mit 9 Eiern der Blaumeise, vermutlich durch eine Brutstörung veranlasst. Erwähnenswert ist, das kein Kleiber eine Kunsthöhle angenommen hat, obwohl drei zur Verfügung gestanden hätten.

Helfer gesucht für Nisthilfen-Monitoring im Schwarzholz

Herbst ist die die Zeit in der Nisthilfen für unsere gefiederten Sänger von den alten Nestern mit ihrem Ungeziefer befreit werden müssen. Eine Notwendigkeit auch deshalb, da möglicherweise das alte Nest im Folgejahr überbaut werden würde. Dadurch würde sich der Abstand vom Flugloch zum Nest weiter verringern, so daß Prädatoren wie beispielsweise Marder, Waschbär oder Eichhörnchen leichtes Spiel hätten, den brütenden Altvogel oder die Jungvögel zu ergreifen.                                                                                                                                                                

Ein naturverbundener Bürger aus Taura hatte viele Jahre in eigener Regie Im angrenzenden Schwarzholz seine selbst gebauten und angebrachten Nistkästen betreut. Er bat nun darum, seine 70 Nistkästen in die Obhut der Naturschutzstation Herrenhaide geben zu dürfen. Zu einer  gemeinsamen Begehung am 17.11.2018 wurden die Installationsorte mit gleichzeitiger Reinigung der Nisthilfen inspiziert. Zusammen mit den in der Naturschutzstation Herrenhaide und im Wettinhain befindlichen Kästen stellen die über 100 Stück einen enormen Arbeitsaufwand dar. Dazu suchen wir dringend weitere ehrenamtliche Helfer.  

Besondere Nachweise in der Naturschutzstation Herrenhaide

JahrArtenErfassung
2017Fransenfledermaus, Wasserfledermaus, Nilgans, Waldwasserläufer, Wiedehopf, DohleDieter Schilde
2016Krickente, Rohrammer, 3 Nilgänse, Reiherente, Bläßhuhn ( jährl. Brutvogel), Zwergtaucher Gebirgsstelze, Rohrweihe, Waldohreule, 1 LimicoleDieter Schilde

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