Naturschutzstation HerrenhaideProjektePflanzen

Renaturierung einer Gehölzsammlung

2012 bis 2016

Mit der Gründung der Naturschutzstation, die vor über 30 Jahren noch Biologische Station hieß, wurden zahlreiche exotische Gehölze in dem Gelände als Jungbäume eingepflanzt und so vor der Kompostierung „gerettet“. In der Zeit um das Jahr 2000 bis 2010 wurden weitere exotische Bäume auf der Teufelsabbiss-Wiese eingesetzt. Als Folge war ein beträchtlicher Teil des Areals von der natürlichen Entwicklung ausgeschlossen.

Im Juli 2012 beschloss die NABU-Regionalgruppe Burgstädt ein Entwicklungskonzept zur stufenweisen Reduzierung dieses nicht standortgerechten Gehölzbestandes. Bis zum Frühjahr 2014 waren 33 Jungbäume ausgegraben und an insgesamt 8 verschiedene Flächeneigner übergeben, bei denen bessere Lebenschancen für die bei uns seltenen Gehölze gegeben sind. Fünf große Nadelgehölze wurden gefällt um mehr Trockenwiesenfläche zu gewinnen. Eine Arve ist 2015 natürlich eingegangen. Im Frühjahr 2016 wurde die nichtheimische Hartriegelhecke zum Feld entfernt, durch die sich innerhalb des Geländes eine starke Verbreitung entwickelt hatte.

Die Gehölzsammlung von nichtheimischen Bäumen und Sträuchern, die in der Naturschutzstation verbleiben, besteht seit 2014 aus den folgenden Exemplaren:

  • Küstentanne oder Riesentanne, Abies grandis
  • Veitchstanne, Abies veitchii
  • Kuchenbäume, Ceridiphylium japonicum
  • Amerikanische Lärche, Larix laicina
  • Koreatanne, Abies koreana
  • Eisenholz, Parrotioppsis jacquemontiana
  • Urweltmammutbaum, Metasequoia glyptostroboides
  • Sumpfzypresse, (jedoch versetzen in Sumpfzone) Taxodium distichum
  • Amerikanischer Tulpenbaum, Liriodendron tulpifera
  • Lederhülsenbaum, Gleditsia triacanthus
  • Drachenweide, Salix sachalinensis „secca“
  • Südbuche, Nothofagus antarctica
  • Schirmtanne, Sciadopitys verticillata
  • Sicheltanne, Cryptomeria japonica
  • Strauchroßkastanie, Aesculus parviflora
  • Fächerahorn, Acer palmatum
  • Wintergrüne Eiche, Quercus X turneri
  • Trompetenbaum, Catalpa bignonioides
  • Korkenzieherrobinie, Robinia pseudoacacia „Torusa“
  • Schlitzblättriger Holunder, Sambucus nigra „Laciniata“
  • Carolina – Hemlocktanne, Tsuga caroliniana
  • Nordmannstanne, Abies nordmanniana
  • Hibalebensbaum, Thujopsis dolabrata
  • Riesenlebensbaum, Thuja plicata

Dringend notwendig gewordene Verkehrssicherungsmaßnahmen an der Zufahrt zur Naturschutzstation wurden vom Regionalverband Erzgebirge dazu genutzt, eine ungepflegte Hecke, die keinen Unterwuchs mehr besaß, zu verjüngen. Unterstützt wurde der RVE dabei von der Regionalgruppe Burgstädt.
Viele der vorhandenen Gehölze wurden dabei auf Stock gesetzt und zwischen die verbliebenen Überhälter wurden typische Heckengehölze wie beispielsweise Schlehe, Schwarzer Holunder, Zweigriffeliger Weißdorn oder Hundsrose gepflanzt. Besondere Rücksicht wurde bei den Maßnahmen auf zahlreich vorhandene wilde Sämlinge des Europäischen Pfaffenhütchens genommen. Alle eingebrachten Pflanzen sind gebietsheimisch und stammen aus zertifiziertem Anbau.
Die in der Hecke neu entstehende Strauchschicht wird ihre Umgebung künftig in mehrfacher Hinsicht günstig beeinflussen. Der angrenzende Ackerbau wird durch verminderte Bodenerosion und verbesserte Regulierung des Wasserhaushaltes profitieren, die Straße bleibt von großen Schneeverwehungen verschont und nicht zuletzt ist es ein Schritt zur Verbesserung der Vitalität der Umgebung der Naturschutzstation.


Spenden
Unterstützen Sie den sächsischen Naturschutz in Ihrer Region.

Mitglied werden!
Werde aktiv für Mensch und Natur!